Futter und Futterzuchten für Vogelspinnen

Vogelspinnen ernähren sich ausschließlich fleischlich. Wie alle Spinnen bevorzugen sie als Beute andere Wirbellose, vorwiegend Insekten und Spinnentiere, wie zum Beispiel Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Fluginsekten oder Schaben. Größere Gattungen (z.B.: Theraposa blondi ) kann man sogar mit Mäusen füttern. In der Natur kann es auch vorkommen, dass Vogelspinnen kleine Vögel oder Schlangen erbeuten.

Geeignete Futtertiere:

Der Zoohandel bietet verschiedene Futtertierarten an. Am häufigsten sieht man Heimchen, Grillen, Heuschrecken und Schaben. Die Grösse der Futtertiere richtet sich nach der Grösse der Spinne. Sie sollten die Grösse des Vorderleibes der Spinnen nicht wesentlich überschreiten.

Alle Futterarten gibt es in verschiedenen Grössen, den kleinsten Spiderlinge kann man auch Drosophila verfüttern. Bei der Verfütterung von Mäusen sollte man besonders aufpassen. Gerade ausgewachsene Mäuse können einer Spinnen Bissverletzungen zufügen, die auch zum Tod der Spinne führen können. Mehlwürmer und ähnliches ballastreiches Futter sollte man nicht verfüttern.

Futter aus der Natur:

Wenn man das Futter in den Sommermonaten selbst draussen fangen will, dann sollte man einiges beachten. Man sollte aufpassen, wo man das Futter fängt, damit man nicht durch Insektizide o.ä. belastetes Futter an seine Spinnen verfüttert. Ausserdem stehen gerade viele Grashüpferarten unter Naturschutz. Ich füttere ab und zu ein paar Fliegen an meine Baumvogelspinnen und die grossen grünen Heupferde, die nicht unter Schutz stehen und die es vom Frühjahr bis Herbst in Massen gibt, an meine grösseren Erdbewohner.

Zucht von Futter:

Bestimmte Futterarten kann man ohne Probleme züchten. Das lohnt sich vor allem im Winter, wo man sich nichts schicken lassen kann und die Zoohandlung weit weg ist. Besonders wenn man mehrere Spinnen zu versorgen hat, lohnt sich die Zucht von Futter finanziell.

Wann füttern:

Viele Vogelspinnen sind zwar nachtaktiv, wenn sie Hunger haben, fressen sie aber auch tagsüber. Man sollte Vogelspinnen auf keinen Fall überfüttern. Als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal 1,5 mal so gross sein soll wie der Vorderleib (Cephalothorax). Je praller das Abdomen ist, um so leichter kann es bei einem Sturz oder ähnlichem platzen, was meist zum Tod der Spinnen führt.

Erwachsene Vogelspinnen können monatelang ohne Futter auskommen, was manche auch beweisen, indem sie vor und nach der Häutung lange Zeit nichts fressen. Spiderlinge kann man 1-2 mal pro Woche füttern. Man wird bald ein Gefühl dafür bekommen, wie oft sie gefüttert werden sollten. Die Futtermenge richtet sich nach der Grösse der Futtertiere. Falls das Futter nach 1-2 Tagen nicht gefressen wurde sollte es wieder herausgenommen werden und nach ein paar Tagen ein neuer Versuch gestartet werden.

Frisst die Spinne nach mehreren Versuchen immer noch nicht, dann macht sie entweder eine natürliche Hungerpause oder sie will sich häuten. Wenn sie sich häuten will, was man bei vielen Arten an einer schwarzen Verfärbung des Abdomens oder am Verschliessen ihres Unterschlupfes erkennt, dann auf keinen Fall mehr füttern, da die Spinne während der Häutung wehrlos ist und von den Futtertieren angefressen werden könnte.

Man sollte unbedingt darauf achten, dass immer frisches Wasser zur Verfügung steht, damit es nicht zu einer Dehydrierung der Spinne kommen kann.